02.06.08 MZ - "Ein Schlag ins Gesicht"

"Ein Schlag ins Gesicht"


"Ein Schlag ins Gesicht"


Kay Böckling am 02.06.2008 17:41 Uhr



ROXEL/MECKLENBECK Unterstützung in ihrem Kampf gegen die geplante Erweiterung der LKW-Parkplätze an den Raststätten Münsterland-Ost und -West erhält die Bürgerinitiative Landschaftsschutz Roxel nun auch aus Mecklenbeck.

Andreas van der Meulen und Rolf Klein trafen sich jetzt mit der Bürgerinitiative Landschaftsschutz.

"Die Bürgerinitiative 'Landschaftsschutz bekommt von uns volle Rückendeckung bei ihrem Vorhaben, diese Erweiterung zu verhindern", fasst Andreas van der Meulen, Vorsitzender der Mecklenbecker CDU die Position seiner Partei als Ergebnis eines Meinungsaustausches mit der Roxeler Bürgerinitiative zusammen.

Frischluftschneise

Das Bundesverkehrsministerium plant an der Autobahnraststätte Roxel die Zahl der LKW-Parkplätze von 60 auf 260 zu erhöhen. "Die Flächen liegen in der Frischluftschneise für die Stadt Münster. Seit Jahren bemühen wir uns in Mecklenbeck mit aufwendigen Renaturierungsmaßnahmen am Dill und im Aatal darum, dieser Tatsache Rechnung zu tragen", sagt der Mecklenbecker Ratsherr Rolf Klein.

Erst in der letzten Sitzung des Ausschusses für Umweltschutz und Bauwesen sei die Verwaltung beauftragt worden, im Aatal weitere Flächen naturnah zu gestalten. Eine Erweiterung des Rastplatzes um 9,8 Hektar sei "ein nie wieder ausgleichbarer Rückschlag bei diesen Bemühungen", bekräftigt Klein das zentrale Argument gegen diesen Standort.

Die CDU bezweifelt nicht die Notwendigkeit einer ausreichenden Zahl von LKW-Rastplätzen, da "nicht ausgeruhte LKW-Fahrer eine Gefahr für sich und andere darstellen". Sie sieht aber gewichtige Gründe, den Standort in Roxel abzulehnen: "Auch der Lärm durch erwartete 15 000 Fahrzeugbewegungen auf der Raststätte ist in einem Stadtteil, der bereits jetzt unter dem Lärm von zwei Autobahnen samt Autobahnkreuz und Überwurf leidet, von anderem Gewicht, als an einem Standort ohne zusammenhängende Siedlungsgebiete in unmittelbarer Nachbarschaft", so Klein weiter.

Offenlegung

Die CDU-Mecklenbeck fordert daher die Offenlegung der Ergebnisse der im Auftrag des Bundes durchgeführten Untersuchung von Standortalternativen vor Einleitung des Planfeststellungsverfahrens.

"In einer Demokratie darf sich ein Bundesverkehrsministerium nicht einfach über so gewichtige Argumente hinwegsetzen. Das ist ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich auf lokaler Ebene engagieren", macht Andreas van der Meulen seinem Ärger Luft.


Bahr (FDP) fragt den Minister

Zum geplanten Ausbau der Rastplatzanlage Münsterland hat der münstersche FDP-Bundestagsabgeordnete Daniel Bahr zwei Fragen an das Bundesverkehrsministerium gestellt. Zum einen möchte er wissen, welche Maßnahmen geplant sind, um die Luftqualität in unmittelbarer Nähe der beiden Rastplätze, aber auch im Stadtgebiet Münster, zu verbessern. Des Weiteren fragt Bahr nach den Ergebnissen einer Studie über die Auslastung und Kapazitäten der LKW-Parkplätze entlang der Autobahnen, die für das Ministerium im März erhoben wurde. Das Bundesverkehrsministerium hat nun eine Woche Zeit, die Fragen zu beantworten.
pdf-Download: Daniel Bahr FDP Pressemitteilung vom 02.06.08


Quelle: http://www.muensterschezeitung.de/274681





Veröffentlicht am:
15:41:27 02.06.2008 von Bürgerinitative Landschaftsschutz Roxel e.V.