21.11.13 WN - Künftig 90 Stellplätze für Lkw



Künftig 90 Stellplätze für Lkw

Ausbau der Autobahn 1

 
Die Autobahn 1 zwischen Münster-Nord und Greven wird auf sechs Spuren ausgebaut.
In diesem Kontext wird die Anzahl der Stellplätze für Lkw auf den Rastplätzen bei Sprakel erhöht.
Foto: kaj

Münster-Sprakel / Kinderhaus - 

Auf 10,6 Kilometer Länge wird die Autobahn 1 zwischen Münster-Nord und Greven auf sechs Spuren ausgebaut. Während die Rastplätze Plugger Heide und Sandrup erweitert werden, entfallen im weiteren Verlauf die Rastplätze Klaterberg und Gimbter Heide.

Von Katrin Jünemann

Der Ausbau der Autobahn 1 zwischen Münster-Nord und Greven (10,6 Kilometer) stand am Dienstag im Mittelpunkt der Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Nord. 800 Einwendungen und Stellungnahmen seien zum Planfeststellungsentwurf eingegangen, berichtet Manfred Ransmann, Leiter der Abteilung Planung der Regionalniederlassung Münster Landesbetrieb-Straßen NRW, der
mit seinem Kollegen Matthias Fark nach Kinderhaus gekommen war, um die Fragen der BV Nord zu beantworten. Dabei ging es ins Detail.

Flüsterasphalt war ein Thema. Dieser offenporige Asphalt hat ein großes Hohlraumvolumen: Der Schall fängt sich in diesem Hohlraum; es wird nicht so laut. Die BV interessierte, weshalb dieser Asphalt nicht durchgängig verwendet wird, wenn er doch so deutlich zur Lärmsenkung beiträgt. Die Antwort war eindeutig: zu teuer. 500 000 Euro koste der Ausbau pro Kilometer mehr, wenn Flüsterasphalt verwendet werde, erklärte Manfred Ransmann. „Wir sind gehalten, davon nicht so üppig Gebrauch zu machen.“ Zudem halte dieser Asphalt nur neun Jahre, der normale hingegen mehr als doppelt so lange.

Den höchsten Schutz genössen Krankenhäuser und Schulen, dann die allgemeinen Wohngebiete, dann folgen Dorfkern, Mischgebiet und Bauerschaft, erläuterte der Leiter der Planungsabteilung die Lärmschutz-Hierarchie.

Gerade im Außenbereich sei die Lärmbelästigung sehr hoch und gehe an die Grenze der Gesundheitsbelastung, unterstrich der Sprakeler CDU-Ratsherr Ludger Janning. Auch die Fragen der Grünen zielten auf die Angemessenheit der Grenzwerte: „Wir machen das, was uns der Gesetzgeber an die Hand gibt“, erwiderte Manfred Ransmann. Für betroffene Gebäude werde eine Vollschutzberechnung erstellt. Ransmann: „Wir rechnen mit 2500 Euro pro Gebäudeseite.“ Die Innenpegel der Räume seien unterschiedlich, etwa zwischen Schlafzimmer und Küche.

Wenn jemand privat auf eigene Kosten einen Lärmschutzwall bauen wolle, gäbe es da Hindernisse, wollte Matthias Bölling wissen. „Wir begleiten das grundsätzlich wohlwollend“, antwortete Ransmann, „aber wir prüfen auch nur die Verträglichkeit in Bezug auf die Belange der Straße.“ Es könne sein, dass die Stadt Münster möglicherweise eine andere Sichtweise habe.

Die geplante Lärmschutzwand direkt an der Fahrbahn am Rastplatz Plugger Heide dient übrigens dem Lärmschutz für rastende Fernfahrer. Ob auf den rund 14 Meter hohen Lärmschutzwall noch eine Lärmschutzwand gebaut werden könne? So eine weitere Frage. „Wir haben keine Veranlassung dazu“, sagte Ransmann, die Kosten müsste derjenige bezahlen, „der die Musik bestellt“.

Die Anzahl der Stellplätze für Lkw auf dem Rastplatz Plugger Heide soll von 22 auf 40 erhöht werden und auf dem Rastplatz Sandrup von 39 auf 50 – zugleich entfallen die Rastplätze Klaterberg und Gimbter Heide.

Ein zusätzliches Lärmgutachten für Kinderhaus werde es nicht geben, der Stadtteil liege zu weit weg.

Es wird einiges an Erdbewegungen geben. Diese Leistungen werden öffentlich ausgeschrieben. Vorschreiben, welche Wege letztlich benutzt werden, könne man nicht, so Ransmann. Aber mit der Straßenverkehrsbehörde werde man auf die besonderen Gegebenheiten vor Ort hinweisen.

Gegen die Stimmen der Grünen und eine Stimme der SPD stimmten CDU, SPD und FDP der offengelegten Planung im Grundsatz zu. Das galt auch für die modifizierte Stellungnahme der Stadt Münster zum Planfeststellungsentwurf. Einigkeit bestand darüber, dass der aktive Lärmschutz auch für den südlich angrenzenden Bereich zwischen Münster-Süd und Münster-Nord nachgebessert werden soll.

Die Anträge von CDU (WN, 19.11.) und SPD (WN, 9.11.) wurden eingebracht und mitbeschlossen. Der Erörterungstermin zum Planfeststellungsentwurf zum Autobahnausbau ist im Frühjahr.

Wir machen das, was uns der Gesetzgeber an die Hand gibt.

Manfred Ransmann

 
 




Veröffentlicht am:
14:55:09 02.01.2014 von Bürgerinitative Landschaftsschutz Roxel e.V.