29.07.08 MZ - Umweltzone für die Innenstadt geplant




Umweltzone für die Innenstadt geplant
Helmut P. Etzkorn am 28.07.2008 19:15 Uhr


MÜNSTER „Auch Münster wird 2009 nicht daran vorbeikommen, eine Umweltzone zumindest für den Bereich rund um die Innenstadt einzurichten.“ Dr. Johannes Wiedemeier, Immissionsschutz-Dezernent bei der Bezirksregierung, wird in der kommenden Woche seinen Entwurf zum Luftreinhalteplan für Münster den städtischen Dezernaten vorstellen.
Dr. Johannes Wiedemeier, Dezernent bei der Bezirksregierung, mit dem Entwurf zum Luftreinhalteplan.
Foto: Etzkorn
Eine Kernforderung wird sein, im Bereich Hammer Straße / Ludgeristraße / Weseler Straße / Bült und Bahnhof eine Zone einzurichten, in der nur noch Fahrzeuge mit der gelben oder grünen Schadstoffplakette einrollen dürfen. Die roten Aufkleber für die Schadstoffgruppe 2 möchte Wiedemeier nicht zulassen. Denn in Städten wie Berlin und Köln, wo es bereits Umweltzonen gibt, kam es bei Zulassung auch der „roten Gruppe“ nur zu unwesentlichen Verbesserungen der lokalen Luft.

Problem Nummer eins in Münster ist allerdings nicht der Feinstaub, obwohl der zulässige Höchstwert in diesem Jahr schon 23 mal überschritten wurde. An maximal 35 Tagen im Jahr ist das erlaubt, deshalb wird die Schallgrenze höchstwahrscheinlich überschritten. Wiedemeier: „Besonders die stark befahrenen Innenstadt-Straßen wie die Weseler Straße mit Häuserzeilen rechts und links der Fahrbahn sind hoch belastet, weil die schlechte Luft in den Häuserschluchten eingekesselt und stehen bleibt.“


Durchfahrverbote

Noch schlimmer sieht es bei der Stickstoffdioxid-Belastung aus. Bis 2010 muss ein Wert von unter 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft erreicht werden, derzeit werden im Jahresmittel Werte von über 70 gemessen.

Neben der Einrichtung einer Umweltzone ohne rote Plakette in der City wären LKW-Durchfahrverbote denkbar. Mehr Straßenraumbegrünung, ein bereits eingeleitetes Ausstatten der Stadtwerke-Busse mit hochwirksamen Systemen zur Abgasreinigung (Reduzierung der Stickoxide um 85 Prozent), die Einführung einer Umweltfahrkarte für die Innenstadt und eine (durch den neuen Verkehrsleitrechner der Stadt schon anvisierte) Optimierung der Ampelphasen („Grüne Welle“) sind weitere Schritte für eine bessere Luft.

Im Herbst will die Projektgruppe (städtische Ämter, Bezirksregierung, IHK, Kreishandwerkerschaft, Umweltverbände, Stadtwerke) den endgültigen Entwurf des Luftreinhalteplanes erörtern, damit er ab Jahresende umgesetzt werden kann. Der Plan mit allen Vorschlägen zur Verbesserung der Luftqualität wird öffentlich ausgelegt, dann geht es an die Umsetzung.

Quelle: Münstersche Zeitung

Anmerkung der Redaktion: Welche Maßnahmen werden im Umfeld der Autobahn und bezüglich des geplanten Lkw-Mammut-Rastplatzes bei Roxel durchgeführt? Die Emmissionswerte (Abgase und Lärm) sind bereits heute schon extrem hoch!




Veröffentlicht am:
19:44:55 29.07.2008 von Bürgerinitative Landschaftsschutz Roxel e.V.