25.10.2010 WN - Protest gegen Mammutprojekt


Protest gegen Mammutprojekt
Münster-Roxel - Lkw, die durch den Ort fahren, Kühlaggregate, die laut in sommerlichen Nächten surren und Luft voller Abgase, die den Abend auf dem Balkon vermiest. Dieses Szenario sieht Professor Wolfgang Ströbele auf Roxel zukommen, wenn der seit Jahren geplante Ausbau der Raststätte Münsterland beginnen sollte.
In einem Informationsgang für die Bürger wanderten Mitglieder des Heimat- und Kulturkreises und der Bürgerinitiative Landschaftsschutz Roxel das Gebiet ab, auf dem auf circa 85 000 Quadratmetern eine Rastanlage mit großem Lkw-Parkplatz entstehen soll. Wolfgang Ströbele beklagt, dass der „gute Wille zur intelligenten Planung bei den Planern nicht vorhanden“ zu sein scheine.
„Niemand will, dass Lkw-Fahrer übermüdet über die Autobahn fahren, aber es gibt Alternativen“, betont er. Er verwies auf Senden - die dortige Rastanlage habe die Kapazität, groß ausgebaut zu werden.
Auch Theodora Bockem-Rohleder von der Bürgerinitiative Landschaftsschutz Roxel will den Ausbau unbedingt verhindern. Seit nun fast zehn Jahren kämpft die Bürgerinitiative für den Erhalt der Gebiete rund um die Raststätte. Sie rief die rund 250 anwesenden Bürger auf, aktiv zu werden: „Wir sind das Volk, wir können entscheiden, was passiert!“ Die Folgen für Roxel seien kaum absehbar, der Schaden für die Anwohner immens.
Auch die Lärmbelästigung sei keineswegs zu unterschätzen, betonte Wolfgang Ströbele. Da auf der jetzigen Rastanlage kein Platz sei für die geplanten 153 Lkw-Parkplätze, müssten diese auf die noch aktuell bestehenden Felder rund vier Meter über der Autobahn verlegt werden. Täglich kämen dann rund 4600 Brummis auf Höhe des Ortes.
Außerdem würden die Ortschaften neben der A 1 durch einen erhöhten Durchgangs- und Versorgungsverkehr beeinträchtigt werden.
Wolfgang Ströbele betonte, dass noch nichts endgültig sei, „noch kann Roxel sich wehren“. Auch Theodora Bockem-Rohleder ist optimistisch: „Wir gehen im Moment davon aus, dass die Parkplätze nicht kommen werden.“ Dennoch sei es wichtig, dass die Anwohner aktiv würden und blieben, um auch auf Bundesebene klar zu machen, dass man nicht bereit sei, sich eine Mammut-Raststätte ins Landschaftsschutzgebiet setzen zu lassen.
Quelle: Westfälische Nachrichten vom 25.10.2010 VON KATRIN MOSER
Veröffentlicht am:
18:51:06 18.11.2010 von Bürgerinitative Landschaftsschutz Roxel e.V.