13.10.07 WN - "Gebietszerstörung"





„Gebiet wird unwiderruflich zerstört“

Quelle: Westfälische Nachrichten vom 13.10.2007






Geplanter Ausbau der Autobahnrasthöfe: Bürgerinitiative fordert alternative Standortuntersuchung
Rund 170 Stellplätze will das Bundesverkehrsministerium an den Roxeler Autobahnraststätten Münsterland-West (Bild) und Münsterland-Ost schaffen lassen. Gegen das Projekt macht die Bürgerinitiative „Landschaftsschutz Roxel" Front.


Münster-Roxel. Die Bürgerinitiative „Landschaftsschutz Roxel" ist verärgert über das jüngste schreiben des Bundesverkehrsministeriums an Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann In dem Brief pocht das Ministerium -wie berichtet - darauf, die umstrittenen LkwStellplätze an den Roxeler Autobahnraststätten ungeachtet aller Proteste zu schaffen.
Ganz besonders wurmt die Initiative, dass „die alternative Standortuntersuchung, die die Bezirksregierung Münster bereits 2003 gefordert hat", offenbar immer noch nicht vorliegt. Entgegen anders lautender Mitteilungen des Ministeriums habe sich herausgestellt, dass es eine solche Untersuchung gar nicht gebe.
Eine alternative Standortuntersuchung sollte logischerweise vor der Festlegung des Bauplatzes; gemacht werden. Hier in Roxel wurde der Bauplatz festgelegt und danach wurde dann eine sogenannte ,Machbarkeitsstudie' durchgeführt", heißt es in einer Mitteilung der Bürgerinitiative. Deren Ergebnis falle schlicht und ergreifend wie folgt aus: „Aus finanziellen Gründen ist nichts anderes machbar als das, was die Straßenbaubehörde als verlängerter Arm des Ministeriums von vornherein wollte."
Neben der kritisierten Machbarkeitsstudie soll nach Informationen der Roxeler Landschaftsschützer eine Umweltverträglichkeitsuntersuchung vorliegen. Aus dieser gehe laut Bundesverkehrsministerium hervor, dass alle mit dem Bau der Lkw-Stellplätze verbundenen Eingriffe in Schutzgüter -wie zum Beispiel Klima, Luft, Wasser und Landschaft - ausgleichbar seien. Das will die Bürgerinitiative indes nicht so stehen lassen: „Das Landschaftsschutzgebiet Roxel / Altenroxeler Heide würde durch den Bau der Lkw-Parkplätze unwiderruflich zerstört." Wie das Bundesverkehrsministerium die Eingriffe in die Besonderheit, Schönheit und Natur des Areals ausgleichen wolle, bleibe dessen Geheimnis.
Auch der Erholungswert des geschützten Gebiets werde durch die Lkw-Stellplätze kaum erhalten bleiben, heißt es !ja der Pressemitteilung der Bürgerinitiative weiter. Diese bezweifelt, dass durch den Bau der Parkplätze keine zusätzlichen Feinstaub- und Lärmimmissionen für Roxel entstehen: „Studien beweisen das Gegenteil. Für Roxel existiert nicht einmal ein Klimagutachten!"
Pest stehe, dass es nach wie vor keine überprüfbaren Unterlagen und Zahlen der Behörden gebe. Trotz mehrfacher schriftlicher Aufforderung der Initiative lägen his heute keine Unterlagen im Hinblick auf die Lärmproblematik vor.
Die Roxeler Landschaftsschützer wollen in den nächsten Tagen mit dem Oberbürgermeister und Vertretern der Ratsfraktionen Gespräche führen. Außerdem planen sie noch in diesem Jahr eine Bürgerversammlung, Die Bezirksregierung fordern sie auf, „auf die Vorlage der von ihr geforderten alternativen Standortuntersuchung zu bestehen". Münsters Politiker sollten „alle Möglichkeiten nutzen, um den Bau der Lkw-Parkplätze zu verhindern".

Quelle: Westfälische Nachrichten online vom 13.10.2007




Veröffentlicht am:
19:43:25 13.10.2007 von Bürgerinitative Landschaftsschutz Roxel e.V.